Und nochmal - ein Post mit großer Verspätung...aber es war zu schön, um dieses Ereignis einfach zu übergehen...
Ursprünglich hatten wir geplant Sonntags beim großen Martins Umzug in Landshut, der von der Martinskirche aus gestartet wäre dabei zu sein - aber durch völlig unerwartete Umstände, haben wir es leider nicht geschafft (dieses Jahr! ;D)
Nun hatte ich ein ganz schlechtes Gewissen, weil meine Kleine den versprochenen Laternenlauf nicht mitgehen konnte und ich sie damit eines großes, bunten Kindheitserlebnis mit vielen anderen Kindern und Gesang beraubt hatte...und das auch noch in diesen tristen, grauen Tagen, in denen ich hochschwanger nicht gerade die lustigste und abwechslungsreichste Mom bin...
Und dann find ich am Mittwoch Vormittag die rettende Nachricht unter meinen facebookmails:
Martins Umzug vom Kindergarten der Münchnerau (das Viertel in dem wir wohnen) aus um 16:30!
Zwar geht unsere Tochter noch nicht in den Kindergarten, aber ich dachte, dass es sicher niemanden stören würde, wenn wir uns einfach unauffällig hinter den anderen Kindern einreihen und ein wenig mit laufen und singen würden.
Nur: wir hatten natürlich keine Laterne...also hab ich unseren Bastelschrank nach brauchbaren Utensilien durchsucht, St. Martins Lieder aufgelegt, Ronja auf den Tisch gesetzt und wir haben in Windeseile losgebastelt.
Heraus kam die wahrscheinlich kleinste Laterne der Welt - denn das einzige einigermaßen Stabile was ich finden konnte war, war Bastelkarton in A4...aber, dem Himmel sei Dank, Ronja war absolut begeistert von ihrer ersten eigenen Laterne - und in Anbetracht dessen, das sie ja auch eine Lady in Miniaturgröße ist, war es am Ende sogar von Vorteil.
Dann hab ich Ronja noch schnell in Schale geworfen und mit unserer Freundin Melli im Schlepptau sind wir dann Richtung Kindergarten.
Als wir da angekommen sind, standen aber keine Kinder mit Laternen vor den Toren und es lies auch sonst nichts erahnen, dass dort ein Laternenumzug stattfinden sollte...bei genauerer Betrachtung endeckten wir aber ein paar Eltern, die in den Kindergarten hinein liefen - also haben wir uns frech dran gehängt - so nach dem Motto "mal den Kindergarten auschecken, in den unsere Kleine ja ohnehin bald gehen soll"...
Und tata: Im Garten des Gebäudes war ein Stuhlkreis aufgebaut und rundherum liefen lauter Kinder mit ihren wunderschönen selbstgebastelten Laternen umher und begrüßten sich ganz aufgeregt.
Ich hab dann einfach eine der Erzieherinnen gefragt wie der Abend geplant wäre und ob wir uns mit ranhängen dürfen, wenn der Umzug beginnt. Und die freundliche Antwort (völlig unerwartet) war, dass wir gerne der vollständigen Veranstaltung beiwohnen dürfen, wenn wir Lust hätten! Aber Hallo - natürlich hatten wir!
So kam es dann dazu, das meine 17 Monate alte Tochter total brav (und nein, dass hätte ich ihr wirklich nicht zugetraut!) zwischen lauter 3-5 Jährigen Kindern im Stuhlkreis saß und sich begeistert ansah, wie die Geschichte des St. Martin aufgeführt wurde, wie der Pfarrer die Laternen segnete, die Martinsgans verteilte und Fürbitten vortrug und abschließend ein wunderschöner farbenfroher Laternentanz von den Kindern vorgetragen wurde.
Dannach erst ging der eigentliche Marsch los: da war Ronja dann aber doch schon so müde, dass sie im Buggy kutschiert wurde und nach den ersten paar Takten von "Ich geh mit meiner Laterne" in süßen Träumen versank.
Am Ende des Rundlaufs gabs noch ein Lagerfeuer inklusive Wiener, Muffins und Punsch - aber davon hat meine träumende Prinzessin nichts mehr mitbekommen ...
